Camping unter den Sternen in der Schweiz
Vor zwei Wochen hatten wir eine coole Seite im Netz gefunden, auf der man tolle Übernachtungsmöglichkeiten in der Schweiz abseits der normalen Campingplätze buchen kann. Die Plätze sollen alle sehr naturnah sein und sind anscheinend oft auch in der Nähe von Höfen und landwirtschaftlichen Betrieben. Genau das, was wir suchen.
Also hatten wir uns für zwei Nächte in Escholzmatt (inmitten der der UNESCO Biosphäre Entlebuch) eingebucht. Bereits die ersten Kontake via Mail mit den Gastgebern waren super.
Auf geht’s
Also starteten wir am Freitagmittag. Wir hatten beide am Vormittag noch im HomeOffice geschafft. Anschliessend holten wir unseren Hugo von seinem Stellplatz und luden unsere Sachen ein. Als wir dem Navi unser Ziel bekannt gaben, teilte es uns mit, dass es wohl auf Grund der aktuellen Verkehrslage etwas länger dauern würde. Aber hey, Ferien (auch Kurzferien) sind was man draus macht. Und bei uns starten diese, sobald wir im Hugo sitzen.
Kurz hinter der Bergkuppe sind wir ja auch gleich in der Schweiz. Von dort aus fuhren wir in Richtung Winterthur/Zürich. Irgendwann schlug uns das Navi eine bessere Route vor. Also ging es kurz vor Winterthur von der Autobahn. Hierdurch konnten wir aktuelle grosse Baustellen rund um Winterthur und Zürich umfahren.
In der Nähe des Gubristtunnel führte uns das Navi wieder auf die Autobahn. Hier ging es nur kurz etwas stockend voran (wie der Kenner weiss, ist hier ja auch bereits seit Jahren eine Dauerbaustelle, bei der ein dritter Entlastungstunnel bis 2025 gebaut wird).
Von da an kamen wir wirklich gut voran. Eine Stunde vor der Ankunft riefen wir noch, wie vereinbart, bei den Gastgebern an. Diese freuten sich schon auf uns und baten uns, kurz am Hof zu stoppen, damit sie uns den Weg zum Stellplatz weisen könnten.
Kurz vor dem Ziel wollt uns das Navi aber ncoh einmal testen… Wir benutzen dafür Google Maps via CarPlay. Eine tolle Sache, bis auf manche Situationen, wo es unbedingt den kürzesten Weg wählen will. Diesmal lies es uns abbiegen und wir sahen schnell, dass dies keine gute Option ist. Der Weg führte durch eine Bahnunterführung, die uns doch recht schmal anmutete. Also checkten wir kurz die Lage und fuhren zurück auf die Hauptverkehrsstrasse. Nach einigen Metern hatte das Navi neu gerechnet und dann passte alles.
Hoch hinaus auf schmalen Strassen
Allerdings wurden die Strassen auch hier ganz grundsätzlich schmaler. Wir waren auf Wegen unterwegs, die einzelne verteilte Höfe verbanden. Die Strasse war kaum breiter wie unser Hugo. Allerdings gab es eben ab und an Höfe und kleine Buchten, so dass wir den entgegenkommenden Verkehr passieren lassen konnten (oder die uns). Ausserdem war es zu Beginn auch noch recht flach.
Einen Moment später ging es dann aber den Berg hinauf. Die Strasse blieb schmal und einige 180Grad-Kehren fuhren wir im ersten Gang. Hier darf einem wirklich niemand entgegen kommen. An einer Gabelung angekommen fragten wir uns kurz, wo es nun weitergeht, aber dann sahen wir beim darüber liegenden Hof bereits jemanden winken. Also fuhren wir weiter.
Die Gastgeberin, Anita, hiess uns herzlich willkommen. Sie erklärte uns kurz alles und bot an, uns später noch einmal kurz zu besuchen.
Also fuhren wir die letzten Meter hinauf und fanden einen mega tollen Stellplatz. Nahezu eben standen wir auf einer Wiese. Der Blick ins Tal und auf die benachbarte Kuhweide war super schön. Schnell hatten wir uns eingerichtet.
Anschließen kam Anita, wie angekündigt vorbei. Sie brachte uns das Holz für die Grill- und Feuerstelle. Ausserdem bekamen wir von ihr noch verschiedene Infos zur Gegend und ihrem Hof. Darüber hinaus bot sie uns für den nächsten Morgen frische Backwaren an. Da wir bereits auf dem Weg ein Brot gekauft hatten, bestellten wir vier kleine Zöpfli.
Ein wundervoller Abend
Nachdem wir uns ein wenig umgeschaut hatten und eine Runde mit der Drohne geflogen sind, bereiteten wir das Nachtessen vor. Wir grillten uns leckere Rindersteaks und assen dazu Tomate-Mozzarella und frisches Brot. Etwas erschrocken waren wir, als die Kühe plötzlich alle in unserer Nähe standen, als wir mit dem Grillen begannen… Ob die ein Gefühl hatten, was wir da grillten.
Das Essen nahmen wir direkt auf der hölzernen, sicher handgefertigten, Tischgruppe ein. Bei schönstem Sommerwetter, mit Blick ins Tal und auf die umliegenden Berge genossen wir das Essen bei einem kühlen Glas Weisswein.
Der Sternenhimmel
Langsam versank die Sonne hinter den Bergen. Wir nutzten die Möglichkeit ein kleines Feuer zu entzünden und schwelgten so auch ein bisschen in Erinnerungen an unsere Campingerfahrungen in den USA im letzten Jahr.
Einzig eine spooky Kuh machte uns nervös… 🙂 Diese einzelne Kuh schaffte es tatsächlich uns nahezu zwei Stunden anzustarren. Und das meinen wir ganz wörtlich. Die Kuh starte uns an und atmete schnaufend. Sie frass in der Zeit nichts und bewegte sich auch nicht. Erst später fing sie dann an zu fressen.
Der Mond war nur eine Sichel und verschwand später sogar ganz. Und dann war er da, der Sternenhimmel. Auf Grund der Höhe und Entfernung zu den Ortschaften konnte man sogar die Milchstrasse sehen. Wir waren so begeistert, dass wir erst einmal das Feuer etwas runterbrennen liessen um es noch mehr zu geniessen. Ausserdem hatten wir auf Grund der vielen Sternschnuppen auch noch jede Menge Wünsche frei.