City,  Europa,  Roadtrip

Auf geht’s nach Holland (Tag 1)

Der Plan (oder die Story vor der Story)

Nachdem wir unseren Hugo gekauft und an den letzten beiden Wochenenden optimiert und reisefertig gemacht hatten (Foliieren von Schränken, Austausch des Wurzelholzimitates im Cockpit, Austausch der Matratzen, Einbau eines Radios mit Apple Car Play, …) starteten wir unsere erste richtige Reise.

Pünktlich zum 15.06.2020 wollten einige europäischen Länder wieder zu etwas Normalität zurückfinden und die verrückten Grenzschliessungen beenden. Unsere Wahl fiel auf die wunderschönen Niederlande. Letztes Jahr waren wir bei einen kleinen Roadtrip bereits bis nach Zandvoort gefahren und genossen dort die Nordsee und  die Abstecher nach Amsterdam. Genau hier wollten wir anknüpfen. Einfach mal 14 Tage raus aus dem speziellen Alltag in diesem ungewöhnlichen Jahr.

Bei unseren ersten Recherchen zur Lage vor Ort, erfuhren wir, dass bis zum 30. Juni 2020 auf den niederländischen Campingplätzen nur Mobile zugelassen sein sollten, die über eigene Sanitäreinrichtungen verfügen. Also die optimalen Bedingungen für uns, da wir ja nun ein komplett ausgestattetes Reisemobil besitzen. Vor allem hatten wir deshalb die Hoffnung, dass die Campgrounds deshalb noch nicht überfüllt sein würden. Wir verzichteten auch auf langfristige Platzreservierungen und liessen uns einfach „treiben“.

Spontan hatte sich die niederländische Regierung dann aber den Entscheiden ihrer europäischen Nachbarn angeschlossen und die Campgrounds bereits zum 15.06.2020 für alle geöffnet. Zum Glück waren aber noch nirgends die Sommerferien gestartet, sodass der Andrang überschaubar war und wir immer einen Platz fanden. Starten wollten wir nahe Den Helder in der Provinz Nordholland und dann immer weiter nach Süden ziehen.

Auf geht‘s

Um nicht die gesamte Strecke auf einmal zurückzulegen, hatten wir uns für die erste Tagesetappe einen Zwischenstopp in Koblenz eingeplant. Koblenz liegt ungefähr auf der Hälfte der Strecke und ist eine tolle Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten.

Gleich am Morgen machten wir unseren Hugo startklar. Das Wetter meinte es beim Start nicht ganz so gut mit uns: Gerade als wir am Stellplatz ankamen, regnete es wie aus Eimern. Doch das macht ja professionellen Campern wie uns gar nichts aus. 🙂 Im Laufe des Tages wurde es dann wieder viel besser und hielt auch die meiste Zeit unseres Urlaubes an.

Auf der Autobahn kamen wir richtig gut voran. Unser Hugo lässt sich einfach super fahren. Auch jetzt wo wir mehr geladen hatten (unser Geschirr, Lebensmittel und Klamotten sowie unsere Bikes), lag er super auf der Strasse und hatte ausreichend Leistung um die Bergetappen mit gemütlichen 120 km/h zu absolvieren. Es ist übrigens verrückt, wenn man feststellt, wie viele Pkw man bei dieser, an sich eher moderaten Geschwindigkeit, überholen muss.

Einen Campingplatz zu finden ist nicht schwer, oder etwa doch

Da wir noch keinen Campingplatz reserviert hatten, mussten wir erst noch einen finden. An diesem herrlichen Wochenende waren wir aber irgendwie nicht die Einzigen, die diese Idee hatten. 🙂 Ok, jetzt werden einige denken: Hey, Wochenenden mit Feier- und Brückentag vorab sind immer ausgebucht… Wir hatten das schon auf dem Schirm, dachten aber, dass auf Grund der besonderen Lage vielleicht doch noch nicht so viel los ist. Nachdem wir zwei, vorab auserkorene, Plätze angesteuert hatten und keinen Platz bekamen, riefen wir bei einem dritten Platz an. Doch auch hier war nichts zu machen. Wir sahen uns schon auf dem Parkplatz vor der lokalen Turnhalle stehen, als Dani in der App einen weiteren Platz fand, der gute Bewertungen hatte. Ein kurzer Anruf und die nette Dame am anderen Ende der Leitung bestätigte uns, dass wir noch einen Platz bekommen können.

Nur noch schnell die letzte Ausrüstung kaufen

Auf dem Weg zum Platz machten wir noch einen Zwischenstopp beim Campingausrüster. Schliesslich fehlte an unserem Fahrradträger noch der Arm für das zweite Bike. Der örtliche Händler in unserer Nähe hatte nämlich bei der Bestellung nicht genau aufgepasst und diesen vergessen, weshalb Dani‘s Bike bis hier hin in der Heckgarage mitfuhr. Zum Glück lag der Ausrüster in Koblenz wirklich gerade auf dem Weg. Dort angekommen staunten wir nicht schlecht. Der Laden ist recht gross, aber war auch ziemlich leer gekauft. Anscheinend gab es nun, kurz nach der Beendigung des Lockdown, einen wahren Run auf all das Campingequipment. Zum Glück fanden wir aber noch was wir suchten. Das letzte und wirklich passende Teil. In einem falschen Fach abgelegt. Manchmal muss man einfach nur Glück haben. Also kauften wir dieses und ein paar weitere Kleinigkeiten und fuhren dann weiter zum Campingplatz.

Unser erster Campingplatz mit Hugo

Wir sind auf dem Campingplatz „Gülser Moselbogen“ untergekommen. Der Platz ist wirklich ruhig, im Ortsteil Koblenz-Güls, an der Mosel gelegen. Der Platz war auf Grund des vorangegangenen Feiertages sehr voll. Wir hatten eine Parzelle mit Strom und Wasser und waren zufrieden. Natürlich kein Vergleich mit den fantastischen Stellplätzen in einigen Stateparks in den USA, aber dort ist ja auch viel mehr Platz. 🙂 Die sanitären Einrichtungen waren super gepflegt und unsere Welt in Ordnung.

Unser Wohnmobil auf dem Campingplatz Gülser Moselbogen
Die Stadtführung

In Koblenz wohnt Dani’s Kollege Tobi. Er hatte ihr angeboten, dass er uns die Stadt zeigt, wenn wir nach Koblenz kommen. Darüber hinaus holte er uns sogar noch am Campingplatz ab. Zusammen mit seiner Freundin zeigten sie uns die Altstadt. Ganz touristisch besuchten wir das Schloss und den anschliessenden Schlosspark. Wir liefen an Rhein und Mosel entlang, bewunderten das Preussische Regierungsgebäude, die Seilbahn und machten Fotos am Deutschen Eck.

Anschliessend gab es ein köstliches Eis, denn wie oben bereits erwähnt hatte sich ja sommerlich warmes Wetter mit herrlichem Sonnenschein eingestellt.

Nach einiger Zeit in der Altstadt wurde es Zeit für ein Abendessen. Wir gingen in die Pizzeria L’Osteria. Die Pizzen waren super lecker und riesig. Die Reste nahmen wir mit, damit wir für den nächsten Tag einen kleinen Snack hatten.

Nachdem uns Tobi zum Campingplatz zurückgebracht hatte, liessen wir den ersten Urlaubstag entspannt und glücklich ausklingen. Auch das zweite Bike hatte nun noch seinen Platz auf dem Fahrradträger gefunden.   

Übernachtung – Campground:

Campingplatz „Gülser Moselbogen“

Kosten: 30,00 €

Der Campingplatz ist in einer ruhigen Gegend gelegen. Die Parzellen sind laut Betreiber 100m2 gross. Es gibt viele Bäume, die Schatten spenden. Auch die modernen und sauberen sanitären Anlagen überzeugen.

Website des Betreibers

Empfehlung: ★★★★☆ Wir würden hier wieder übernachten. Lage und Leistungen sind gut.

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